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Volcano Type veröffentlicht „Domstadt“

Schriftentwurf aus meiner Diplomarbeit jetzt erhältlich – 10 Jahre nach Entstehung

Grafik: Volcano Type

Als Thema meiner Diplom-Arbeit an der FH Münster hatte ich 2000 das Thema „Frakturschriften“ gewählt. Neben einer Darstellung der Historie und der Entwicklung der gebrochenen Schriften habe ich mich auch mit aktuellen Anwendungsmöglichkeiten beschäftigt. Denn auch wenn Textura, Schwabacher & Co. abseits von vielleicht Speisekarten gutbürgerlicher Traditionsgastronomien im Alltag der meisten Designenden keine Rolle spielen, gibt es faszinierende Beispiele. Im Bereich der Popkultur findet man Frakturschriften in so unterschiedlichen Genres wie Metal, Rock, Punk oder Hip-Hop und sogar bei RnB oder Reggae.

Ergänzt habe ich das Ganze mit einem eigenen Schriftentwurf, der Frakturmerkmale mit einer strengen geometrischen Konstruktion zusammenbringt, wie man sie von so genannten „Techno-Fonts“ kennt. Ein ästhetisch schmaler Grad, den schnell kann das Ergebnis an „Schaftstiefelgrotesken“ der Nazizeit erinnern. Oft werden Frakturschriften heute mit „Nazi“ assoziiert – obwohl die Nationalsozialisten 1943 selbst Frakturschriften verboten hatten (die sie zuvor lange Jahr als „germanisch“ favorisiert hatten). Eine Assoziation, die ich natürlich unbedingt vermeiden wollte. Das Ergebnis lag dann lange auf meiner Festplatte, bis sich jetzt ein Kontakt zu Slanted/Volcano Type ergab, die die Schrift nun, 10 Jahre nach meinem Diplom, veröffentlichen. Ich bin sehr gespannt, ob ich sie irgendwann mal irgendwo im Einsatz sehen werde.

Domstadt bei Volcano Type


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