Historische Entwicklung des Projektmanagements
Um 1910 entwickelte der amerikanische Maschinenbauingenieur Henry Gantt (1861–1919) den nach ihm als Gantt-Diagramm bezeichneten Balkenplan. Dieser wurde zunächst vor allem bei großen Bauvorhaben wie dem Bau des Hoover-Staudamms (1935) eingesetzt.
In den 1960er Jahren wuchs die Komplexität von militärischen und wissenschaftlichen Projekten, zum Beispiel in der Raumfahrt, derart an, dass man diese mit den bis dahin üblichen Führungs- und Organisationsmethoden nicht mehr handhaben konnte. Das Projektmanagement als eigenständige Disziplin entstand.
Diese Wurzeln prägten die ersten Methoden und Ansätze des Projektmanagements, bei denen es vor allem um die Erstellung von verbindlichen Ablaufplänen ging.
Es gibt heute sehr viele unterschiedliche Projektmanagement-Ansätze. Den meisten Methoden liegt aber eine Reihe von grundsätzlichen Prinzipien zugrunde:
- Strukturierung von Problemen
- Starke Betonung der Definitionsphase
- Klare Ziele und Vorgaben
- Transparenz über den Projektstand
- Personifizierte Verantwortung
Neben dem „klassischen“ oder linearen Projektmanagement gibt es die sogenannten „agilen“ Methoden, die auf Ansätzen aus der Software-Entwicklung stammen.
Wichtig: Projektmanagement liefert keine Patentrezepte. Jedes Projekt, jedes Team ist anders! Deshalb ist es wichtig, verschiedene Methoden zu kennen und zumindest grundsätzlich zu verstehen.
Warum ist Projektmanagement in Unternehmen relevant?
Die zunehmende Komplexität und Veränderungsdynamik macht in vielen Branchen die Aufgabenstellungen so umfangreich, dass man sie nicht im Rahmen der normalen Linienorganisation bearbeiten kann, sondern als abteilungsübergreifende Projekte behandeln muss. Man spricht von der zunehmenden Projektorientierung von Unternehmen.
Darüber hinaus versteht man Projekte heute auch als Werkzeuge des Wissensmanagements und zum Aufbau von Führungskompetenz sowie als wichtige Methode zur Unternehmensentwicklung.
Warum ist Projektmanagement für Design relevant?
Ziele, Zeitdauer und finanzieller Aufwand sind in Projekten eng miteinander verbunden und voneinander abhängig. Diese Abhängigkeit visualisiert das „Magische Dreieck des Projektmanagements“. An den drei Ecken befinden sich die zentralen Dimensionen eines Projekts: Qualität, Termin und Kosten. Veränderungen an einer Ecke ziehen automatisch Veränderungen an den anderen beiden Ecken nach sich. Es ist unmöglich, ein Projekt gleichermaßen gut, schnell und günstig abzuwickeln – auch wenn das manchmal von Auftraggebenden gefordert wird.
Im Design ist das magische Dreieck auch als „Designers’ Holy Triangle“ bekannt – mit den drei Schenkeln „Good“, „Fast“ und „Cheap“. Dazu gehören die drei Gleichungen: „Good + Fast = Expensive“, „Good + Cheap = Slow“ und „Fast + Cheap = Inferior“.
Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Projektmanagement
Arten des Projektmanagements
Im Projektmanagement werden zwei grundsätzliche Arten von Ansätzen unterschieden:
Da in der Praxis häufig Elemente aus beiden Ansätzen zu finden sind, werden beide hier kurz vorgestellt.