Wie mich meine Lehrtätigkeit persönlich und beruflich weiterbringt
Wieder eine erfolgreiche Prüfung, wieder ein besonderes Semester. Doch dazu später mehr. Es ist auch ein guter Anlass, zu reflektieren warum ich eigentlich in der Lehre tätig bin – neben Vollzeitjob, Familie und zeitintensiven Hobbies wie Radfahren und Musik.
Seit mehr als 15 Jahre in der Lehre
Mein erster Lehrauftrag ergab sich vor fast 20 Jahren durch einen persönlichen Kontakt zu Prof. Olaf Arlinghaus. Im Rahmen seiner Ringvorlesung am Fachbereich Wirtschaft der FH Münster erzählte ich den Studierenden etwas zu „Corporate Identity und Corporate Design“. Es war damals durchaus eine Herausforderung für mich, in einem Hörsaal vor hundert Studierenden zu stehen. Denn im Design ist ein Seminar mit 30 Studierenden schon „groß“.
Ab 2006 war ich dann Trainer an der Akademie der Wirtschaft der IHK Nord Westfalen. Dort unterrichtete ich in der berufbegleitenden Weiterbildung zum/zur „Medienfachwirt/-in (IHK)“ die Fächer Projektmanagement, Medienübergreifende Gestaltung und Marketing. Die motivierten Kursteilnehmenden sorgten dafür, dass das Lehren hier richtig Spaß gemacht hat.
Jetzt unterrichte ich seit 2012 zusammen mit Paul Biciste an der MSD, dem Fachbereich Design der FH Münster. Unser Kurs „Aspekte der Kommunikationsgestaltung“ führt Studierende im dritten Semester in die Projektarbeit im Kommunikationsdesign ein. In den inzwischen mehr als 20 Semestern haben Paul und ich fast 500 junge Manschen begleitet und Projekte mit Auftraggebenden aus den Bereichen Soziales, Gesellschaft und Wissenschaft realisiert. So sammelte ich ganz unterschiedliche Erfahrungen, vertiefte mein Wissen über Projektmanagement, Strategie und Konzeption und entwickelte Fähigkeiten, die mir jetzt als Führungskraft von Nutzen sind.
Warum ich gerne unterrichte
Das Teilen von Wissen und Erfahrungen mit anderen sowie das Lernen von ihnen ist eine unglaublich bereichernde Erfahrung. Durch die Lehrtätigkeit habe ich die Möglichkeit, ständig weiterzulernen – durch die Fragen und Rückmeldungen meiner Studierenden, Anregungen und Impulse von meinen Kolleginnen und Kollegen, sowie durch die Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnerinnen und -partnern. Durch das kontinuierliche Training wachsen meine Fähigkeiten über Gestaltung zu sprechen, Potenziale zu erkennen und Feedback zu geben – was ich unmittelbar in meiner beruflichen Rolle als Leiter der Kreation oder in Workshops mit Auftraggebenden anwenden kann.
Darüber hinaus ist es toll zu sehen, wie Studierende wachsen und ihre Ziele erreichen. Manche „meiner“ Studierenden sind Kolleginnen und Kollegen geworden (Janina! Julia! Dennis!), andere wurden geschätzte Dienstleister (Superkolor!), inspirieren als Sprecherinnen und Sprecher auf Konferenzen (Pascal, Konstantin und Adrian – am 17.03.2023 auf der FURE) oder gehen einen ganz eigenen Weg (Robert!).
Und nicht zuletzt: Ich weite meinen Horizont und bleibe am Puls der Zeit. Die Themen unserer Projektpartner erlauben Einblicke in Bereiche, die mir sonst verborgen geblieben wären. Und ohne den direkten Austausch mit den Studierenden würde ich wahrscheinlich viel weniger von den Veränderungen unseres Berufsfelds und der Welt bewusst wahrnehmen. Die Lehrtätigkeit bietet Raum, diese Entwicklungen zu reflektieren und die Perspektive junger Menschen darauf kennenzulernen.
Danke an alle, die mir diesen Weg und diese Erfahrungen ermöglicht haben und weiterhin ermöglichen: meine Familie, meine Kolleginnen und Kollegen an der FH Münster, vor allem Paul Bičište und Louisa Duckwitz, unsere Projektpartner (im aktuellen Semester das International Cycling Film Festival (ICFF)) und nicht zuletzt mein Arbeitgeber LIVING CONCEPT.