Startseite » Blog » Lernen » Impulse vom 1. igo-Fachtag

Impulse vom 1. igo-Fachtag

„Zwischen der Realität von Wandel und dem Wunsch nach Beständigkeit – oder umgekehrt?!“

Bereits 2020 hatte das Institut für Gruppendynamik und Organisationsberatung (igo) aus Münster zu seinem 1. Fachtag eingeladen. Corona-bedingt konnte der Fachtag jedoch erst jetzt – und auch nur online – stattfinden.

Das igo hatte kompetente und interessante Gesprächspartner eingeladen: Aus Wien kam Prof. Dr. Rudolf Wimmer. Er ist als Experte für organisationsdynamische Prozesse lehrend und beratend tätig. Aus Münster wurde Alexander Toepper gewonnen. Der Musiker und Chorleiter brachte durch die Arbeit mit Chören Leitungserfahrungen ganz besonderer Art ein. Hiervon – die Führung von Kreativen einmal aus dieser Perspektive beleuchtet zu sehen – hatte ich mir im Vorfeld viel versprochen. Durch interessante Einblicke erfüllte der Vortrag meine Erwartungen.

„Führen im Spannungsfeld zwischen unvermeidlichen Veränderungen und dem ebenso notwendigem Innehalten“

Der Vortrag von Prof. Dr. Wimmer erwies sich für mich als überraschend spannend und relevant. Prof. Dr. Wimmer stellte die aktuelle Veränderungsdynamik sehr anschaulich dar: Digitale Transformation, die Gefährung unserer ökologischen Lebensgrundlagen, eine neue Phase der Globalisierung und verminderte Resilienz von Wirtschaft und Politk – und natürlich die Unsicherheiten durch die Covid-19-Pandemie – stellen für Organisationen große Herausforderungen dar. Sie müssen gleichzeitig ihre bestehenden Geschäfte verbessern und neue geschäftliche Grundlagen finden. Dazu müssen sie die Digitalisierung sinnvoll nutzen und das Silo-Denken überwinden.

Die Veränderung der Arbeitsformen (agil, im Team, remote, …) und der zunehmend komplexen Mix an (unternehmensinternen) Kommunikationsformen (Präsenz, Videokonferenzen usw.) verändern auch Führung auf allen Ebenen. Die Aufgabe lautet, ein unternehmensweites gemeinsames Führungsverständnis zu entwickeln, das der gestiegenen Komplexität gerecht wird – durch den Abgleich der „mentalen Modelle“ zumindest der wichtigsten Verantwortlichen. Die Kommunikationsformen der Führungskräfte müssen hinterfragt und optimiert werden. Führungskräfte müssen die individuelle (Eigen-)Verantwortung auf allen Ebenen stärken. Die steigende Selbststeuerung der Mitarbeitenden braucht dazu die Sorge der Führungsverantwortlichen für die Belastungsgrenzen. All dies erfordert Freiräume (im realen und übertragenen sozialen Sinne), damit Führungskräfte sich diese Modelle bewusst machen und darüber verständigen können, z. B. durch Reflexionsphasen für Führungsteams.

Fazit

In vielen Aspekten konnte ich den Vortrag von Prof. Dr. Wimmer sowohl auf Prozesse in der eigenen Organisation, also bei LIVING CONCEPT, beziehen, wie auf das, was ich in Workshops und Gesprächen mit Führungskräften unserer Auftraggebenden erlebe. Die anschließenden Gespräche in den Breakout-Rooms in (ausgelosten) Kleingruppen brachten weitere spannende Perspektiven und interessante Denkanstöße.

Danke, igo!


Schlagwörter: